Bonsaiformen
Die Bonsaiformen sind eine Richtlinie für die Gestaltung der Bonsais und helfen ein allgemeines Verständnis für die Formen zu entwickeln.

Bonsai Grundformen
Sie bilden die Richtlinie zur Gestaltung der Bonsais
Die Grundformen der Bonsaikunst entwickelten sich im Laufe der vergangenen 200 Jahre und wurden im Laufe der Zeit stets verfeinert. Sie bieten eine Richtlinie für alle jene die Bonsais gestalten und helfen ein allgemeines Verständnis für die Formen zu entwickeln. Alle Formen sind an die Natur angelehnt, bieten jedoch noch genug Freiraum für persönliche und kreativen Gestaltung. Die verschiedenen Grundformen können auch fließend ineinander übergehen. Besonders gelungen ist die Gestaltung stets wenn der Baum möglichst natürlich wirkt.
„Bonsai ist lebende und lebendige, immer gegenwärtige Erinnerung an die Kraft und Schönheit der Natur.“ ― unbekannter Autor
Bonsais im japanischen Garten
Die Bonsais haben eine große Bedeutung in den Japanischen Gärten. Die mit Perfektion gestalteten Bäume und Sträucher stehen hier für Ruhe und Sorgfalt und werden gezielt an ganz besonderen Stellen in den Gärten positioniert.
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Bonsai Museum Seeboden - Der Spezialbetrieb für Bonsaipflege
Im Bonsai Museum Seeboden können über 3.000 Bonsais in einem der ältesten und größten Bonsaizentren Europas besichtigt werden. Fachkräfte bieten in dem anerkannten Spezialbetrieb für Bonsaipflege in zahlreichen Kursen und Ausstellungen ihre Erfahrung an.
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Grundformen der Bonsaikunst
Hokidachi - Besenform – Bonsai
Die Besenform eignet sich besonders gut für Laubbäume mit feiner Verzweigung. Charakteristisch sind der gerade aufrechte, kurze und gleichmäßig ausgeprägte Stamm, der nicht bis zur Baumspitze durchgeht, sondern sich ungefähr ab dem letzen Drittel der Baumhöhe in alle Richtungen sternförmig verzweigt und eine runde Krone bildet.

Moyogi - Frei aufrechte Bonsaiform
Charakteristisch für die frei aufrechte Bonsaiform ist wie der Name schon sagt die freie und aufrechte Form des Baumes, der dicke Stamm der nach oben hin dünner und die „S“ Form. An jeder Außenseite der „S“ Biegung entspringt ein Ast. Das „S“ ist in harmonischen Schwüngen, die am Fuße des Stammes stärker ausgeprägter sind als an der Spitze geformt. Die Krone hat eine ungleichmäßige dreieckige Form. Die Anpflanzung des Baumes in der Bonsaischale ist nicht mittig sondern zwischen dem ersten und zweiten Drittel der Schale.

Chokkan - Streng aufrechte Bonsaiform
Die streng aufrechte Bonsaiform zählt zu einer der bekanntesten Formen und ist auch in der Natur häufig vertreten. Der dicke Stamm wird nach oben hin immer dünner und erst nach ungefähr einem Viertel der Baumhöhe wachsen die Äste. Die Spitze des Baumes befindet sich genau über dem Wurzelansatz. In der Natur kann man diese Baumform häufig in dicht bewaldeten Monokulturen finden, in denen Licht- und Nährstoffverhältnisse stets gleichbleibend sind.

Shakkan - Geneigte Bonsaiform
Bei dieser Form ist der Bonsaibaum in eine Richtung geneigt – es wirkt als ob der Baum sich dem Wind der immer aus der gleichen Richtung weht angepasst hat. Die geneigte Form sollte ungefähr 60-80 Grad zum Boden betragen. Der erste Ast des Baumes befindet sich auf der Gegenseite – um das Gleichgewicht zu halten, da die Wurzeln auf der geneigten Seite schwächer ausgebildet sind. Auch hier ist der Stamm an der Basis stärker und wird nach oben hin dünner.

Kengai - Kaskaden-Bonsaiform
Diese besondere Bonsaiform wächst nach unten. In der Natur bildet sich diese Form aufgrund der Umweltverhältnisse – an steilen Klippen, See- oder Flussufern etwa. Zunächst wächst der Bonsaibaum ein kleines Stück nach oben und bildet den ersten Ast nach oben mit einer Krone bevor er sich herabbeugt und nach unten hin weiter wächst. Die Krone des Bonsais ist oberhalb der Bonsaischale, die speziell bei diesen Bonsaibäumen besonders hoch gewählt werden und meist auf einem Podest stehen. Bei der Kaskaden-Bonsaiform ist ein kräftiger Wurzelwuchs und ein horizontales Wachstum der Äste besonders wichtig um das Gleichgewicht des Baumes zu halten.

Han-Kengai - Halbkaskaden Bonsaiform
Die Halbkaskaden Form ist der Kaskaden Form sehr ähnlich mit dem Unterschied dass die untersten Äste des Baumes nicht tiefer als der Boden der Bonsaischalenboden liegen. Auch bei dieser Bonsaiform wird häufig eine höhere Schale verwendet um dem Baum mehr Stabilität zu verleihen.

Funkinagashi - Windgepeitschte Bonsaiform
Der windgepeitschte Bonsai erweckt den Eindruck als würde er im stürmischen Wind stehen. Die Äste wachsen ausschließlich auf einer Seite des Baumes. Es wirkt als würde der Wind permanent aus einer Richtung kommen und die Äste biegen sich alle zur gleichen Seite.

Sokan - Doppelstamm-Bonsaiform
Der Doppelstamm Bonsai wird auch als „Zwillingsstamm“ oder „Vater und Sohn“ bezeichnet. Zwei Stämme entwachsen aus einem gemeinsamen Wurzelsystem und bilden gemeinsam die Laubkrone. Einer der beiden Stämme ist stärker entwickelt, während der andere sich an einer sehr tiefen Stelle neigt und einen eigenen Baum bildet. Dieser ist deutlich dünner ausgebildet als der andere Stamm. Optisch bilden die beiden eine Einheit. Eine weitere Form des Sokans ist der Dreifachstamm, auch „Vater, Mutter und Sohn“ genannt.

Kabudachi - Mehrfachstamm – Bonsaiform
Mehrere Stämme entwachsen aus einem gemeinsamen Wurzelsystem und es sieht aus als würde es sich um einen einzigen Baum handeln. Alle Stämme bilden ein gemeinsames Laubdach. Der stärkste Stamm bildet den höchsten Punkt des Baumes.

Yose-ue -Wald-Bonsaiform
Mehrere Bonsaibäume mit einzelnen Stämmen bilden als Baumgruppe die Wald-Bonsaiform, die den Eindruck eines älteren Waldes erwecken soll. Ein besonders realistisches Waldbild erhält man indem die Bäume nicht in einer Linie sondern versetzt und auch hintereinander in einer zufällig erscheinenden Form anpflanzt. Der stärkste und größte Baum wird im vom Rand aus gesehen im ersten Drittel gesetzt und die kleineren Bäume an den Rand.
