Mit Kräutern durch das Jahr
Mit Kräutern in Küche und Hausapotheke durch das Jahr. Wir alle kennen Kräuter aus der Küche. Kräutern verfeinern viele Gerichte perfekt – und auch die meisten von uns ließen schon berühmte Tees und Tinkturen aus Heilpflanzen von Oma über sich ergehen. Kindheitserinnerungen an furchtbar schmeckende Medizin und Tees die aber meist geholfen haben wird nahezu jeder kennen.

Kräuter haben schon unsere Vorfahren geprägt. Heil- und Arzneikräuter waren lange Zeit die einzige Medizin unserer Vorfahren, so wurden schon in den Klostergärten Apothekergärten angelegt. Doch viele heimische Heilpflanzen, Heilkräuter und Küchenkräuter werden aus dem Garten als Unkraut verbannt. Dabei sollten genau diese auf dem Tisch und nicht dem Kompost landen, denn viele unserer heimischen Kräuter kann man wunderbar in der Küche und Hausapotheke anwenden. Für die Verfeinerung von Speisen und auch bei allerlei Beschwerden eignen sich Kräuter hervorragend – die meisten Speisen schmecken viel besser mit frischen Kräutern. Idealerweise werden die Kräuter natürlich frisch verwendet. Da dies in der kalten Jahreszeit nicht möglich ist sollte man sich für diese Zeit einen Vorrat anlegen. Doch welche Konservierungsmethode ist am geeignetsten? Und wann sollte geerntet werden? Wer keinen eigenen Garten hat muss nicht auf die gesundheitsfördernde Wirkung der Kräuter verzichten. Zahlreiche Kräutererzeugnisse können bequem über das Internet bestellt werden.
Der kürzeste Weg zur Gesundheit ist der Weg in den Garten. – Gärtner Pötschke
Frühjahr – Frühjahrsputz im Körper
Im Frühjahr helfen zahlreiche Heilkräuter und Heilpflanzen gut gegen Frühjahrsmüdigkeit und übernhemen den Frühjahrsputz in unseren Körpern. Viele Kräuter schmecken als Salat, Gemüse, Suppe oder Tee hervorragend – die frischen Kräuter sprießen im Frühjahr nur so vor Vitalität die durch den Verzehr aufgenommen werden kann. So genannte „Schlacken“ die im Winter durch Beweungsmangel und vitaminarme Ernährung angesammelt haben werden beim Entgiften des Körpers ausgeschieden. Bleiben diese auf Dauer im Körper können sie zu Müdigkeit, Kälteempfindlichkeit, verhärteter Muskulatur, rheumatischen Beschwerden und einem schlechten Hautbild führen. Im Frühjahr beginnt die erste Zeit des Kräutersammelns um die Ernte zu trocknen oder frisch zu verarbeiten.
Sommer – die große Ernte
Der Sommer ist die Hochzeit der Kräuter und der ideale Zeitpunkt um die Fülle zu nutzen und Kräuter zu sammeln und zu verarbeiten. Jetzt gilt es vorausschauend zu denken und genau zu überlegen welche Teemischungen, Tinkturen, Säfte etc. man benötigt. Natürlich sollten nun auch die meisten Kräuter frisch verarbeitet werden – die Fülle ist schon fast ein Überfluss der genutzt werden sollte. Wenn uns zum Beispiel die Hitze des Sommers zu schaffen macht gibt es zahlreiche natürliche Mittel wie man gut durch die heiße Jahreszeit kommt. Mit vielen Kräutern kann man erfrischende Getränke zubereiten die einem an einem heißen Sommertag helfen die Hitze besser zu verkraften.
Herbst – die letzte Ernte de Jahres
Der Herbst ist ein idealer Zeitpunkt um die letzen Kräuter für die kommenden Monate zu ernten. Viele Heilkräuter, Heilpflanzen und auch Küchenkräuter haben jetzt noch Saison (Rosmarin, Thymian, Beifuss…) Im Herbst sind Kräuter die den Körper stärken und das Immunsystem anregen besonders wichtig. Auch wärmende Kräuter gewinnen in den kühleren Monaten an Bedeutung.
Das Kräuterdorf Irschen - berühmt für seine Kräutererzeugnisse und Workshops

Winter – Vorräte genießen
Im Winter sind Kräuter die die Abwehrkräfte stärken und die ganze Familie gesund halten gefragt. Bei leichten Krankheiten und Erkältungen gibt es zahlreiche Kräuterrezepte aus der Volksmedizin die schon von Oma als Hausmittel verwendet wurde. Stärkend und wärmend sollte die Wirkung der Kräuter in dieser dunklen und kalten Jahreszeit sein. Tees, Wickel, Säfte, Suppen sind besonders wichtig in dieser Jahreszeit. Winterzeit ist Teezeit – und der sollte natürlich auch gut schmecken – hier finden Sie das “Fünf-Uhr-Kräutertee” Rezept unseres Kräuterexperten Eckart Mandler aus dem Kräuterdorf Irschen.
Kräuter konservieren
Am besten schmecken Kräuter natürlich ganz frisch aus dem Garten. Aber wer vorausschauend denkt der konserviert seine Kräuter, denn das Ende des Frühjahrs und Sommers kommt meist recht schnell. Wir geben ein paar Tipps für das Ernten und Haltbar machen von Kräutern. Die Kräuter sollten stets an einem sonnigen Tag frühestens am späten Vormittag oder am frühen Nachmittag geerntet werden. Zu diesem Zeitpunkt ist die Konzentration der ätherischen Öle am höchsten und ihr Wassergehalt am niedrigsten. Die Kräuter sollten nicht gewaschen werden um Schimmelbildung zu vermeiden. Welche Methode zur Konservierung ist am besten geeignet? Hier kann man zwischen Trocknen, Einfrieren und Einlegen wählen. Alle 3 Methoden haben ihre Vorteile. Natürlich führen alle auch zum Verlust von Vitaminen und meist auch zu einer Veränderung der Farbe. Besonders wichtig ist es daher besonders schnell nach der Ernte mit der Konservierung zu beginnen.
Kräuter trocknen
Kräuter zu trocken ist die älteste und bekannteste Methode um diese haltbar zu machen. Dies kann man im Ofen oder indem man die Kräuter zu Bündeln bindet und zum Trocknen aufhängt durchführen. Wichtig beim trocken der Kräuter im Ofen ist es die Ofentür ein kleines Stück offen zu lassen damit der Wasserdampf entweichen kann. (Kochlöffel einklemmen). Das trocken im Ofen – bei max. 30 °C kann einige Stunden dauern. Die Temperatur sollte nicht überschritten werden da sonst viel Aroma verloren gehen kann. Die Kräuter sollten richtig trocken sein und rascheln – „rascheltrocken“. Beim Trocken mittels Bündeln werden die Kräuter nach dem Ernten zu Bündeln gebunden und kopfüber an einem dunklen, trockenen, warmen und gut belüfteten Platz aufgehängt. Blätter und Blütenköpfe können auf einen Rost gelegt werden. Die Trocknung ist abgeschlossen sobald die Kräuter „rascheltrocken“ sind. Anschließend können die Kräuter in dunkle Glas – oder Keramitbehälter gefüllt werden. Dies ist besonders wichtig, da das Aroma durch Lichteinwirkung schnell verloren geht.

Einfrieren
Werden die frischen Kräuter eingefroren erhält man das meiste Aroma – mit dieser Methode kommt am ehesten an den Geschmack der frischen Kräuter heran. Einige Kräuter eignen sich besser zum Einfrieren da sie beim Trocknen sehr viel Aroma verlieren. Das sind zum Beispiel Basilikum, Schnittlauch und Petersilie. Für das Einfrieren die Kräuter gleich nach dem Ernten kurz und mit wenig Wasser abwaschen. Anschließend trocken tupfen und im Ganzen oder gehackt einfrieren. Sehr beliebt und auch besonders praktisch ist es kleine Portionen einzufrieren – hierfür können gehackte Kräuter zb in Eiswürfelbehältern eingefroren werden. (2/3 Kräuter, 1/3 Wasser) Die tiefgefrorenen Kräuter sollten innerhalb eines Jahres verbraucht werden.
Einlegen in Öl oder Essig
Kräuter können in hochwertigem Öl oder Essig eingelegt werden. Zuvor sollte man sich überlegen ob die Kräuter haltbar gemacht werden sollen oder ob das Ergebnis ein mit Kräutern aromatisiertes Öl oder Essig sein soll. Sollen die Kräuter haltbar gemacht werden dann sollten getrocknete Kräuter verwendet werden. Diese werden in ein Glasgefäß gefüllt und mit Öl bzw. Essig nur soweit aufgegossen dass sie knapp bedeckt sind. Möchten Sie aromatisches Kräuteröl oder Kräuteressig herstellen dann wird das Gefäß gänzlich mit Öl bzw. Essig aufgefüllt. Das Kräuteröl sollte anschließend für einige Wochen an einen sonnigen Standort gestellt werden, der Kräuteressig hingegen bevorzugt einen kühlen Ort damit sich die Aromen darin gut entfalten können. Das Öl bzw. der Essig eignen sich hervorragend für Salate oder zum Braten.

Kräutersalz herstellen
Eine weitere Möglichkeit Kräuter zu konservieren ist die Zubereitung von Kräutersalz. Bei der Herstellung von Kräutersalz können entweder frische oder getrocknete Kräuter verwendet werden. Das Mischverhältnis bleibt Ihnen überlassen – Empfehlungen variieren von 2 Teilen Kräuter auf 1 Teil Salz bis hin zu 1 Teil Kräuter auf 9 Teile Salz. Für die Herstellung des Kräutersalzes kann im Grunde jedes Salz verwendet werden. Grobes Meersalz eignet sich jedoch am besten, da es anschließend im Mörser zerrieben wird und im Gegensatz zum normalen Speisesalz nicht zu pulverig wird. Die Herstellung von Kräutersalz ist einfach: werden getrocknete Kräuter verwendet werden diese mit dem Salz gemischt und die Mischung mit dem Mörser gut verrieben. Anschließend wird das Kräutersalz in ein luftdichtes Gefäß gefüllt. Bei der Verwendung von frischen Kräutern diese ebenfalls mit dem Mörser gut verreiben und anschließend einige Tage auf einem Backblecht trocknen lassen bevor man es umfüllt. Das Kräutersalz ist grundsätzlich unbegrenzt haltbar, da es nicht von Bakterien oder Schimmel befallen werden kann.
